55
Ein Mann kann den größten Feind besiegen, die längste Reise unternehmen, die schwerste Verletzung überleben – und doch völlig hilflos sein, wenn er der Frau gegenübersteht, die er liebt.
Weisheit der Zensunni-Wanderer
Atemlos vor Aufregung zwang sich Liet-Kynes, besonnen zu handeln und keine Fehler zu machen. Obwohl er am liebsten sofort zu Faroula losgerannt wäre, wusste er, dass er statt einer Frau den Tod finden konnte, wenn er sich nicht vernünftig auf den Mihna-Wettbewerb vorbereitete.
Mit klopfendem Herzen zog er seinen Destillanzug an, der jeden Tropfen Flüssigkeit auffangen sollte, und überprüfte sämtliche Verbindungen und Siegel. Er packte genügend Wasser und Nahrung ein und nahm sich die Zeit für eine Bestandsaufnahme des Inhalts seines Überlebenssatzes: Destillzelt, Parakompass, Handbuch, Landkarten, Sandschnorchel, Kompaktwerkzeuge, Messer, Fernglas, Reparaturset. Schließlich holte sich Liet die Bringerhaken und Klopfer, die er brauchte, um für die lange Reise durch die Große Ebene bis zur Habbanya-Erhebung einen Wurm zu rufen.
Die Höhle der Vögel war ein abgelegener Rastplatz für reisende Fremen, kein ständiger Sietch. Faroula musste bereits vor zwei Tagen aufgebrochen sein und sich selbst einen Wurm gerufen haben, wozu nur wenige Fremen-Frauen imstande waren. Sie konnte damit rechnen, dass die Höhle leer war. Sie würde dort auf Liet oder Warrick warten – wer immer als Erster eintraf.
Liets Zimmer lag neben dem seiner Eltern. Seine Mutter hörte die hektischen Vorbereitungen zu dieser späten Stunde und schob den Vorhang beiseite. »Warum bereitest du dich auf eine Reise vor, Sohn?«
Er blickte zu ihr auf. »Mutter, ich muss gehen, um eine Frau für mich zu gewinnen.«
Frieth lächelte. Ihre dünnen Lippen zogen sich auseinander im gebräunten und wettergegerbten Gesicht. »Also hat Faroula die Herausforderung ausgesprochen.«
»Ja – und ich muss mich beeilen.«
Mit schnellen, geschickten Fingern überprüfte Frieth die Verschlüsse seines Destillanzugs und schnürte ihm den Überlebenspack auf den Rücken, während Liet auf Gewürzpapier gedruckte Landkarten studierte, um sich die Geografie einzuprägen, die nur den Fremen bekannt war. Er betrachtete die Wüste, die Felserhebungen, die Salzbecken. Wettermarken zeigten die vorherrschenden Windrichtungen und die Bahnen von Stürmen an.
Er wusste, dass Warrick einen Vorsprung hatte, aber sein ungestümer Freund würde bestimmt nicht so viele Vorkehrungen treffen. Warrick würde die Herausforderung ohne Zögern annehmen und sich auf seine Erfahrung als Fremen verlassen. Doch unerwartete Probleme konnten Zeit und Kraft kosten, und Liet investierte diese Minuten gerne, um später nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Seine Mutter hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Vergiss nicht, die Wüste ist weder dein Freund noch dein Feind ... sondern lediglich ein Hindernis. Benutze sie zu deinem Vorteil.«
»Ja, Mutter. Das weiß auch Warrick.«
Pardot Kynes war nirgendwo zu sehen ... aber so war es meistens. Vielleicht war Liet längst zum Rotwall-Sietch zurückgekehrt, bevor der Planetologe irgendetwas von diesem wichtigen Ereignis im Leben seines Sohnes bemerkt hatte.
Als er durch das Türsiegel trat und auf dem zerklüfteten Grat stand, nahm Liet den Anblick der weiten Sandfläche im Licht der aufgehenden Monde in sich auf. Er hörte das ferne Pulsieren eines Klopfers.
Warrick war bereits draußen in der Wüste.
Liet eilte den steilen Pfad zum Becken hinunter, doch dann hielt er erneut inne. Sandwürmer lebten in großen, klar abgegrenzten Territorien, die sie erbittert verteidigten. Wenn Warrick bereits ein Tier rief, konnte es sehr lange dauern, bis es Liet gelang, einen zweiten Wurm anzulocken, der sich in dasselbe Gebiet wagte.
Also lief er wieder zurück und stieg stattdessen auf der anderen Seite des Grats hinunter, wo sich ein flaches Sandbecken befand. Liet hoffte, dass er dort einen guten Bringer rufen konnte – einen besseren als sein Freund.
Er kletterte mit Händen und Füßen den felsigen Abhang hinab und musterte die vor ihm liegende Landschaft. Am Rand der offenen Wüste entdeckte er eine Düne. Dort wäre ein guter Platz zum Warten. Er steckte den Klopfer am Fuß der Düne in den Sand und schaltete ihn ein, ohne mit einer Zeitverzögerung zu arbeiten. Ihm blieben mehrere Minuten, um durch den feinen Sand zur Düne zurückzustapfen. In der Dunkelheit würde es schwierig werden, die Sandwellen eines Wurmzeichens zu erkennen.
Er hörte auf das Wump-wump-wump des Geräts und nahm die Werkzeuge aus seinem Rucksack. Er zog die Bringerhaken zu voller Länge auseinander und schnallte sie sich auf den Rücken. Bisher hatte er stets Späher und Helfer dabeigehabt, wenn er einen Wurm rief, Leute, die ihm zur Seite standen, falls es zu Schwierigkeiten kam. Doch in diesem Wettbewerb musste Liet-Kynes alles allein machen. Er führte jeden Schritt gemäß dem vertrauten Ritual durch. Er befestigte Klampen an seinen Stiefeln, löste die Seile und hockte sich hin, um zu warten.
Auf der anderen Seite des Bergzugs war Warrick möglicherweise längst auf einem Wurm durch die Große Ebene unterwegs. Liet hoffte, dass er seinen Vorsprung wieder aufholen konnte. Es würde zwei oder drei Tage dauern, die Höhle der Vögel zu erreichen ... und in dieser Zeit konnte viel passieren.
Er grub seine Fingerspitzen in den Sand und saß völlig regungslos da. In dieser Nacht gab es keinen Wind und keine Geräusche außer dem Pochen des Klopfers. Doch schließlich hörte er das Zischen bewegten Sandes, das Rumoren eines Leviathans tief unter den Dünen, der vom regelmäßigen Stampfen des Klopfers angelockt wurde. Der Wurm kam näher und näher und schob eine Bugwelle aus Sand vor sich her.
»Shai-Hulud hat mir einen großen Bringer geschickt«, sagte Liet mit einem tiefen Seufzer.
Der Wurm näherte sich dem Klopfer in weitem Bogen. Der gewaltige, segmentierte Rücken ragte hoch empor; die breiten Rippen wirkten wie kleine Schluchten.
Liet erstarrte vor Ehrfurcht, dann hastete er über den ins Rutschen geratenen Sand, die Bringerhaken in den Händen. Sogar durch die Filterstopfen seines Destillanzugs roch er Schwefel, verbranntes Gestein und die beißenden Melange-Ester, die der Wurm verströmte.
Er lief neben dem Wurm her, während dieser den Klopfer verschlang. Bevor das Tier sich wieder in den Sand graben konnte, schlug Liet mit einem Bringerhaken zu und verankerte die Spitze am Rand eines Ringsegments. Er zog mit aller Kraft, um das rosafarbene Fleisch unter der Öffnung freizulegen, das zu empfindlich für den scharfen Sand war. Dann hielt er sich fest.
Der Wurm bemühte sich, die offene Wunde zwischen den Segmenten zu schützen und drehte sie nach oben. Gleichzeitig wurde Liet nach oben befördert. Er holte mit dem anderen Arm aus und setzte einen zweiten Bringerhaken an, noch tiefer zwischen den Segmenten. Wieder zog er, um die Öffnung zu vergrößern.
Der Wurm bäumte sich auf – eine Reflexreaktion auf das zusätzliche Ärgernis.
Normalerweise würden mehrere Fremen-Reiter weitere Ringsegmente öffnen, aber Liet war ganz allein. Er stemmte seine Stiefel in die feste Haut von Shai-Hulud und kämpfte sich weiter. Dann setzte er Klammern ein, die die Segmente offen hielten. Als sich der Wurm aus dem Sand erhob, brachte Liet ihn mit Hilfe seiner Haken dazu, sich zu drehen und Kurs auf die weite Fläche der Großen Ebene zu nehmen.
Er setzte die letzten Haken an die richtige Position und hielt die Seile fest. Schließlich blickte er sich zum gewundenen Körper des Wurms um. Es war ein gigantischer Bringer! Er hatte die würdevolle Aura eines uralten Geschöpfes, dessen Leben bis in die Ursprünge dieses Planeten zurückzureichen schien. Nie zuvor hatte er einen solchen Wurm gesehen. Er würde ihn lange Zeit bei großer Geschwindigkeit reiten können.
Vielleicht erhielt er dadurch die Chance, Warrick zu überholen ...
Sein Wurm raste über den Sand, während die zwei Monde höher stiegen. Liet bestimmte seinen Kurs mit Hilfe der Sterne, indem er dem Schwanz der Konstellation in Form einer Maus folgte, die als Muad'dib bekannt war, was soviel wie ›der den Weg zeigt‹ bedeutete.
Er kreuzte die aufgeworfene Spur eines anderen großen Bringers, der sich durch die Große Ebene geschoben hatte, höchstwahrscheinlich Warricks Wurm, da sich Shai-Hulud nur äußerst selten freiwillig an der Wüstenoberfläche bewegte. Liet hoffte, dass das Glück auf seiner Seite war.
Nach vielen Stunden war die Reise zu einer vertrauten Monotonie geworden, und er fühlte sich müde. Er hätte die Augen zumachen und dösen können, wenn er sich mit den Seilen sicherte, aber Liet wollte kein solches Risiko eingehen. Er musste wach bleiben, um den Leviathan zu lenken. Wenn Shai-Hulud vom geraden Kurs abwich, würde Liet viel Zeit verlieren – und das konnte er sich einfach nicht erlauben.
Er ritt die ganze Nacht auf dem Monstrum, bis die zitronengelbe Dämmerung den indigofarbenen Himmel und die Sterne zurückdrängte. Er hielt ständig Ausschau nach Patrouillenthoptern der Harkonnens, obwohl er bezweifelte, dass sie sich so weit über den sechzigsten Breitengrad hinauswagten.
Er ritt noch einige Stunden weiter, doch zum Zeitpunkt der größten Tageshitze erzitterte der riesige Wurm. Er wand sich und wehrte sich dagegen, die Reise fortzusetzen. Er war bereit, vor Erschöpfung einfach aufzugeben. Liet wagte es nicht, ihn weiter zu strapazieren. Ein Wurm konnte zu Tode geritten werden, und das wäre ein sehr schlechtes Zeichen.
Er steuerte ihn zu einem Felsarchipel. Nachdem er die Haken und Klammern entfernt hatte, sprang er hinunter und brachte sich in Sicherheit, bevor der Wurm erschöpft in den Sand tauchte. Liet rannte zu den niedrigen Felsen, die der einzige dunklere Fleck in einer Monotonie aus Weiß-, Gelb- und Brauntönen waren, eine Barriere zwischen zwei größeren Becken.
Er kauerte sich unter eine hitzeabweisende Tarndecke und stellte eine Zeitautomatik aus seinem Überlebenssatz ein, ihn nach einer Stunde Schlaf zu wecken. Obwohl seine Instinkte und Sinne wachsam blieben, schlief er tief, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln.
Als er erwachte, kletterte er über die Felsbarriere zum Rand der gewaltigen Habbanya-Erg. Dort stellte Liet seinen zweiten Klopfer auf und rief einen neuen Wurm – einen deutlich kleineren, der aber dennoch ein formidables Ungeheuer war. So kam er auch während des Nachmittags zügig voran.
In der Abenddämmerung nahmen Liets scharfe Augen eine schwache Verfärbung an den Schattenseite der Dünen wahr, ein blasses Graugrün, wo Gras den Sand durchwachsen und stabilisiert hatte. Fremen hatten das Saatgut ausgebracht und es versorgt. Wenn nur ein Samenkorn von tausend keimte und lange genug lebte, um sich fortzupflanzen, wäre der Fortschritt unaufhaltsam. Dune würde eines Tages wieder ein grüner Planet sein.
Eingelullt vom hypnotischen Rauschen, mit dem sich der Wurm bewegte, hörte er seinen Vater dozieren: »Wenn wir den Sand verankern, nehmen wir dem Wind seine stärkste Waffe. In manchen Klimazonen dieses Planeten erreicht der Wind keine höhere Geschwindigkeit als hundert Kilometer pro Stunde. In diesen Bereichen herrscht ›minimales Risiko‹, wie wir es definiert haben. Wenn wir die windabgewandte Seite bepflanzen, wachsen die Dünen und schaffen größere Barrieren, wodurch die Zonen mit minimalem Risiko erweitert werden. Auf diese Weise kommen wir unserem Ziel wieder einen kleinen Schritt näher.«
Liet schüttelte benommen den Kopf. Selbst hier, ganz allein in dieser gewaltigen Ödnis, kann ich der Stimme dieses großen Mannes, seinen Träumen und Vorträgen nicht entfliehen ...
Doch seine Reise würde noch etliche Stunden beanspruchen. Er hatte noch nichts von Warrick gesehen, aber er wusste, dass es viele Wege durch die Wüste gab. Er schonte weder sich noch den Wurm. Und endlich machte er am fernen Horizont einen flimmernden dunklen Fleck aus: die Habbanya-Erhebung, in der sich die Höhle der Vögel befand.
* * *
Warrick ließ seinen letzten Wurm zurück und sprintete mit erneuerter Tatkraft die Felsen hinauf. Mit Händen und Temag-Stiefeln bestieg er den unmarkierten Pfad. Das Gestein war grünschwarz und ockerrot und von den harten Arrakis-Stürmen verwittert. Der wehende Sand hatte die Klippen abgeschliffen und Löcher und Rillen hinterlassen. Von hier aus konnte er den Höhleneingang nicht erkennen – was durchaus im Sinne der Fremen war, da kein Außenstehender zufällig diesen Ort entdecken sollte.
Er hatte gute Würmer gerufen und war schnell vorangekommen. Er hatte sich keine Rast gegönnt, da er den starken Drang verspürte, Faroula als Erster zu erreichen, um ihre Hand zu beanspruchen ... aber auch, um seinen Freund Liet auszustechen. Dieser Wettlauf würde eines Tages eine spannende Geschichte für ihre Enkelkinder abgeben. Bereits jetzt wurde zweifellos in den Fremen-Sietches vom großen Wurmrennen gesprochen und wie Faroula anlässlich ihres Ahals zu einem so ungewöhnlichen Wettkampf herausgefordert hatte.
Warrick kletterte immer höher hinauf, bis er einen Felsvorsprung erreichte. In der Nähe der getarnten Öffnung fand er den schmalen, verwischten Fußabdruck einer Frau. Zweifellos von Faroula. Kein Fremen hätte zufällig ein solches Zeichen hinterlassen; sie musste es absichtlich getan haben. Es war ihre Botschaft, dass sie hier war und wartete.
Warrick zögerte und atmete tief durch. Es war eine lange Reise gewesen, und er hoffte, dass Liet sie gut überstanden hatte. Vielleicht näherte sich sein Blutsbruder in diesem Augenblick der Erhebung, doch die hohen Felsen versperrten Warrick den freien Blick auf die Wüste. Er wollte seinen Freund nicht verlieren, nicht einmal wegen dieser Frau. Er hoffte inständig, dass es zu keinem Kampf kam.
Trotzdem wollte er unbedingt der Erste sein.
Warrick trat in die Höhle der Vögel, wo er sich als deutlicher Umriss im Eingang abzeichnete. Innerhalb der Höhle konnte er wegen der Dunkelheit zunächst nichts erkennen. Schließlich hörte er die Stimme einer Frau – Worte, die wie Seidenschleier über die Wände der Höhle strichen.
»Es wird Zeit«, sagte Faroula. »Ich habe auf dich gewartet.«
Sie redete ihn nicht mit Namen an, und für einen Moment blieb Warrick regungslos stehen. Dann kam Faroula zu ihm, mit elfenhaftem Gesicht, mit schlanken und muskulösen Armen und Beinen. Der Blick ihrer großen Augen schien sich in seine Seele zu bohren. Sie roch nach süßen Kräutern und anderen starken Düften, nicht nur nach Melange. »Willkommen, Warrick ... mein Ehemann.« Sie nahm seine Hand und führte ihn tiefer in die Höhle.
Warrick war so nervös, dass er immer noch nicht wusste, was er sagen sollte. Er hielt den Kopf hoch erhoben und zog sich die Filterstopfen aus der Nase, während sich Faroula an den Verschlüssen seiner Stiefel zu schaffen machte. »Hier fordere ich das Versprechen ein, das du gabst«, zitierte er die traditionellen Worte der Hochzeitszeremonie der Fremen. »An diesem windlosen Ort benetzte ich dich mit süßem Wasser.«
Faroula antwortete gemäß der Überlieferung: »Zwischen uns soll nichts als Leben sein.«
Warrick beugte sich näher. »Du sollst in einem Palast leben, meine Liebste.«
»Deine Feinde sollen ins Verderben stürzen«, versprach sie ihm.
»Ich kenne und erkenne dich.«
»So soll es sein.«
Dann sprachen sie gleichzeitig: »Wir reisen gemeinsam auf diesem Weg, den meine Liebe für dich gebahnt hat.«
Nach diesem Segen und Gebet lächelten sie sich an. Der Naib Heinar würde eine offizielle Zeremonie durchführen, wenn sie in den Rotwall-Sietch zurückgekehrt waren, aber vor dem Angesicht Gottes und in ihren Herzen waren Warrick und Faroula nun verheiratet. Sie blickten sich lange Zeit in die Augen, bevor sie sich tiefer in die kühle Dunkelheit der Höhle zurückzogen.
* * *
Liet traf schwer keuchend ein. Seine Stiefel traten Steinchen los, die den Pfad hinunterrollten, der zum Eingang der Höhle führte. Doch dann hielt er inne, als er Stimmen und Geräusche hörte. Er hoffte, dass es nur Faroula war, die vielleicht eine Freundin mitgenommen hatte ... bis er erkannte, dass die zweite Stimme die eines Mannes war.
Warrick.
Er hörte, wie sie das Hochzeitsgebet sprachen, und wusste, dass sie nun gemäß der Tradition Mann und Frau waren. Es spielte jetzt keine Rolle mehr, wie sehr sich Liet nach Faroula gesehnt hatte, wie sehr er sich gewünscht hatte, dass sie seine Frau wurde, als er den geheimnisvollen weißen Biyan gesehen hatte. Nun war sie für ihn unerreichbar geworden.
Stumm drehte er sich um und setzte sich auf den Felssims, wo die Schatten der Felsen Schutz vor der Sonne boten. Warrick war sein Freund, und er musste die Niederlage tapfer akzeptieren. Dennoch war er zutiefst betrübt wie nie zuvor in seinem Leben. Er würde einige Zeit brauchen, um darüber hinwegzukommen.
Liet-Kynes wartete eine Stunde lang und starrte in die Wüste hinaus. Ohne einen Fuß in die Höhle zu setzen, stieg er schließlich wieder hinunter und rief einen Wurm, der ihn nach Hause bringen sollte.